Freitag, 25.04.2025

Mit Kind und Kegel: Bedeutung und Herkunft dieser beliebten Redewendung

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Der Ausdruck ‚Mit Kind und Kegel‘ beschreibt auf anschauliche Weise das Konzept Familie, das nicht nur eheliche Nachkommen umfasst, sondern auch uneheliche Kinder, Haustiere sowie das gesamte Gepäck, das im Alltag mitgeführt wird. Diese Redewendung verkörpert einen integrativen Ansatz zum Familienleben, der alle Mitglieder und Aspekte einschließt. Ihr Ursprung reicht bis ins Mittelalter zurück, wobei ‚Kegel‘ vom althochdeutschen ‚kegil‘ abgeleitet ist, was ‚kleiner Stab‘ oder ‚Familienmitglied‘ bedeutet. In diesem Zusammenhang bezieht sich ‚Kegel‘ auf alles, was zur eigenen Familie gehört, seien es Kinder oder tierische Begleiter. Die Verwendung von ‚Mit Kind und Kegel‘ verdeutlicht, dass das Familienleben oft reichhaltig und voller Herausforderungen ist. Ob auf Reisen oder im Alltag, dieser Ausdruck symbolisiert sowohl die Freude als auch die Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, alle geliebten Angehörigen mitzunehmen. Damit wird eine tiefgehende Verbundenheit zur Familie sowie die damit einhergehenden Verantwortlichkeiten und Freuden hervorgehoben.

Ursprung der Redewendung im Mittelalter

Ursprünglich stammt die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ aus dem Mittelalter, wo sie eine spezielle Bedeutung hatte. Das altdeutsche Wort ‚Kegel‘ bezieht sich auf den Pflock, der in einem Spiel verwendet wird, und symbolisiert das familiäre Leben, das oft von sozialen Verhältnissen geprägt war. Im Mittelhochdeutsch wurde die Redewendung häufig verwendet, um die gesamte Familie zu beschreiben, einschließlich ehelicher und unehelicher Kinder. Die Gemeinschaft spielte eine entscheidende Rolle in der damaligen Gesellschaft, und das Konzept der Familie erstreckte sich oft über den engen Familienkreis hinaus. ‚Mit Kind und Kegel‘ verdeutlichte somit die Idee, dass man nicht nur die eigene Ehefrau oder den eigenen Ehemann, sondern auch die Kinder in alle Lebensbereiche einbezieht. Diese Redewendung wurde nicht nur in Bezug auf familiäre Bindungen gebraucht, sondern auch um die sozialen Verhältnisse zu reflektieren, in denen Menschen zusammenleben. Der Ausdruck spiegelt die damaligen Werte und Herausforderungen wider, die Familien im Mittelalter meistern mussten. Heute hat ‚mit Kind und Kegel‘ eine etwas andere Bedeutung, die jedoch stark von seinen historischen Wurzeln beeinflusst ist.

Verwendung in der modernen Sprache

Die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ hat sich in der modernen Sprache fest etabliert und wird häufig umgangssprachlich verwendet, um eine Situation zu beschreiben, in der jemand seine gesamte Familie – einschließlich Kindern und Haustieren – mitnimmt, oft auch unter Berücksichtigung von Gepäck. Die Bedeutung hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, wobei der Fokus teilweise auf der Last und Pflicht liegt, die mit der Verantwortung für die eigene Familie verbunden sind, sei es ehelich oder unehelich. Eltern, die ihre Kinder und das dazugehörige Gepäck im Schlepptau haben, illustrieren diese Redewendung besonders gut. In der heutigen Zeit wird ‚mit Kind und Kegel‘ nicht nur synonym für einen umfassenden Familienausflug verwendet, sondern beschreibt auch die Herausforderungen und Freuden, die mit dem Familienleben einhergehen. Die Redewendung ist somit ein Ausdruck, der sowohl die Liebe und Fürsorge für die eigene Familie als auch die praktischen Aspekte des Lebens mit Kindern und Haustieren thematisiert. In ihren altdeutschen Wurzeln findet sich ein tieferer Sinn für die Verbundenheit und die oftmals komplexen Dynamiken innerhalb der Familie.

Die Rolle von Kegel in der Redewendung

Innerhalb der Redewendung „mit Kind und Kegel“ spielt das Wort „Kegel“ eine wesentliche Rolle. Während „Kind“ sich auf das Kind, inklusive ehelicher und unehelicher Kinder, bezieht, stellt „Kegel“ eine erweiterte Definition der Familie dar, die auch Haustiere und Gepäck miteinschließt. Diese frühmittelalterliche sprachliche Konstruktion verweist auf die Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten, die mit dem Familienleben verbunden sind. Im historischen Kontext standen der Begriff „Kegel“ und die dazugehörigen Kebse und Kebskinder für Menschen, die in einem Konkubinat lebten und die nie den offiziellen Status einer Ehe erreichten. Somit beschreibt die Redewendung nicht nur den engen Familienbegriff, sondern umfasst auch die mit dem Urlaub verbundenen Aspekte, wenn man mit der gesamten Familie – ob durch biographische und leibliche Bindungen oder als Teil des erweiterten Haushalts – reist. In diesem Sinne zeigt „mit Kind und Kegel“ einen umfassenden Blick auf die familiären Verpflichtungen, die über bloße Blutsverwandtschaft hinausgehen und auch Haustiere mit einbeziehen.

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